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pro ride Philosophie – Das proride Konzept

pro ride Philosophie & Konzept

Was ist eigentlich Horsemanship? Worauf basiert das Grundwesen von Pferd & Mensch? Was ist beim Training von Pferden zu beachten? Wie werde ich ein guter „Pferde-Mensch"? Erfahre alles über das pro ride Konzept und vieles mehr!

Was ist bzw. womit beschäftigt sich Horsemanship?

​Horsemanship befasst sich mit dem Zusammenführen von Pferd & Mensch. Dazu gibt es Überlieferungen die bis zu der Zeit des Philosophen XENOPHON vor mehr als 2.000 Jahren reichen. Es ist also keine neue Disziplin. Der Mensch befasst sich schon seit Jahrhunderten mit diesem Thema. ​

Die Kultur der jeweiligen Region und der Geist des betreffenden Zeitalters haben dabei immer die Entwicklungen von Horsemanship beeinflusst. ​

Das Konzept pro ride HORSEMANSHIP vereint den Horsemanship-Gedanken mit erfolgreicher Pferdearbeit und den Grundsätzen guten Reitens. Dabei bilden Verständnis, Vertrauen und Respekt den Rahmen eines Spielraums, in dem Weichheit und Leichtigkeit als oberstes Ziel zu sehen sind.

PRO steht hier für ein positives FÜR das Pferd und den Menschen sowie deren Verbindung. Zudem steht es für PROFESSIONELL im Sinne von anspruchsvoll, strukturiert, effektiv und ehrlich.

RIDE steht für das REITEN, und zwar unabhängig von Disziplinen, Reitweisen, Pferderassen und Zielsetzungen des Menschen. Es steht ebenso für das GEFÜHL und gleichzeitig die enorme Power, die man beim Reiten, dem Spiel und der Arbeit mit Pferden erleben kann.

HORSEMANSHIP steht für die Beziehungsarbeit und den Umgang von Pferd und Mensch. Es ist für uns keine Disziplin oder Reitweise, sondern eine positive innere Haltung. Es geht um eine grundsätzliche „PRO“-Einstellung dem Leben gegenüber sowie die Beschäftigung mit den natürlichen Verhaltensweisen, Lebens- und Lernprinzipien, Wechselwirkungen, Wirkmechanismen, Bewegungs- und Denkmustern von Pferd und Mensch.

Das pro ride Konzept

Um mit dem Pferd auf eine brauchbare Ebene zu kommen, sollten wir zunächst sein natürliches Kommunikationsverständnis nutzen, um ihm Stück für Stück unsere Art der Kommunikation verständlich zu machen. Somit stehen neben einer für die Sicherheit des Menschen situativen Basiskontrolle immer Verständnis und Kommunikation an erster Stelle. Darauf bauen wir auf Vertrauen und Respekt mit dem Anstreben von absoluter Leichtigkeit und Weichheit. ​

Obwohl wir ebenso Kontrolle üben und zeitweise auch ausüben müssen, sollte Kommunikation in harmonischer Beziehung mit dem Pferd immer das übergeordnete Ziel sein. ​

Horsemanship ist ein Prozess mit Entwicklung. Erfolg in der Arbeit mit Pferden ist für uns die stetige Entwicklung der Qualitäten unserer Fähigkeiten und Fertigkeiten auf physischer und psychischer Ebene. ​

Horsemanship ist für uns Spaß, Bewegung, Natur, Denkleistung, Hobby, Berufung, Sport, Handwerk, Kunst, Persönlichkeitstraining und Lebenseinstellung zugleich.

Die 4 Basiselemente von pro ride sind:​

„Verständnis, Vertrauen und Respekt" bilden den Rahmen eines Spielraums in dessen Mitte „Weichheit & Leichtigkeit" als oberstes Ziel, Ausdruck von Harmonie und Qualitätsparameter zu sehen sind.

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VERSTÄNDNIS

Wir müssen verstehen, wie ein Pferd denkt und handelt und dafür Verständnis in unserem Zusammensein mit Pferden aufbringen. Situationen und Begebenheiten müssen wir aus Sicht des Pferdes betrachten und beurteilen. Erst dann können wir unserem Pferd eine verständliche Hilfe bzw. Einwirkung geben.​

Man kann ab der ersten Begegnung, ohne etwas Weiteres vorauszusetzen mit einem Pferd auf seine natürliche Art kommunizieren (Freiarbeit, Liberty). Diese Möglichkeiten sollten wir nutzen, um unserem Pferd ein natürlicher Partner zu sein und ihm unsere Kommunikationsmittel und –arten (Körpersprache, Stimme, Sticks, Gerten, Peitschen, Zäumungen, Seile, Longen Zügel, usw.) Schritt für Schritt verständlich zu machen.​

Nur wenn ein Pferd versteht, kann es einer Sache, Situation oder einem Lebewesen Vertrauen und Respekt entgegenbringen. Unverständnis löst bei Pferden immer Flucht- oder Kampfreaktionen und somit reflektorisch und instinktiv Gegendruck aus, ganz ohne Vorsatz.​

Das Pferd hat für unsere Menschenwelt und unsere Sicht der Dinge keinerlei natürliches Verständnis und kann deshalb zunächst nur mit Flucht oder Verteidigung reagieren. Erst wenn es uns versteht, können wir eine Beziehung mit Vertrauen und Respekt aufbauen und es trainieren, ausbilden, für unsere Zwecke nutzbar machen, mit ihm Spielen, Arbeiten und harmonisch mit ihm zusammen sein.​

Somit muss der Mensch in diesem Punkt die natürliche Verständigung des Pferdes (Körpersprache, Kommunikation mit Bewegung, Richtung, Energie usw.) und die „unnatürlichen" Kommunikationsmöglichkeiten (Signale, Hilfen, Hilfsmittel, Techniken, Methoden, Übungen, Lektionen usw.) des Menschen für Spiel und Arbeit am Boden und beim Reiten erlernen. Über Sensibilisierung und Desensibilisierung lernt das Pferd auf was es reagieren und auf was nicht und wie es unsere Welt und unsere Kommunikation verstehen muss.

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VERTRAUEN

Vertrauen hat viele Facetten. Um das Vertrauen eines Pferdes zu gewinnen, muss der Mensch verlässlich sein. Er muss immer mit Geduld, Ruhe, Gelassenheit und Verständnis dem Pferd gegenübertreten. ​

Durch ein klares Ausbildungsvorgehen kann ein Pferd lernen, Vertrauen in sich, unsere Welt und seine Aufgaben zu haben. Dazu müssen wir unseren Pferden alles erklären, was es von Natur aus nicht verstehen kann. Und wir müssen uns dazu die Zeit nehmen, die es braucht. ​

Vertrauen kann man weiterhin durch eine ehrliche innere Haltung und eine positive Persönlichkeit geschenkt bekommen. Man kann es durch Fehlverhalten auch ganz schnell wieder verlieren. ​

Vertrauen gibt es in verschiedenen Qualitäten bzw. Levels. Je höher das erreichte Level, desto harmonischer und vielfältiger sind die Möglichkeiten in Spiel und Arbeit mit dem Pferd. ​

Der Mensch erlangt Vertrauen in den Umgang mit Pferden durch Basiskontrolle und das Wissen über effektives Verhalten und Ausbildung.

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RESPEKT

Der Mensch sollte Respekt vor der Natur des Pferdes haben. Um dem Pferd eine sichere Führung zu bieten und für seine eigene Sicherheit sorgen zu können, muss sich der Mensch beim Pferd Respekt erarbeiten.

Respekt muss man sich verdienen. Dafür gibt es klare Übungen und Verhaltensweisen. Respekt verdient man sich bei Pferden durch verlässliche Bestimmtheit und klare Ansagen für Bewegung und Richtung.

In einem sicheren Umgang mit Pferden muss der Mensch zwangsläufig in eine Führungsrolle schlüpfen. Er muss Bestimmtheit, Konsequenz, Klarheit, Dominanz, Durchsetzungsvermögen zeigen, viel Energie aufbringen können und dabei emotionale Kontrolle über sich selbst haben.

Wir als über den Dingen stehender „Leader" (Anführer) müssen Schwächen und Fehler des Pferdes ausgleichen, es motivieren und negatives Verhalten in positives umwandeln.

Es geht bei Respekt also nicht darum den Boss zu spielen, sondern sich anzustrengen dem Pferd ein guter Chef zu sein. Unser Ziel muss sein, unsere Führungsqualitäten im Sinne der Natur des Pferdes zu trainieren, damit wir ein entsprechend hohes Maß an Respekt bei unserem Pferd erreichen.

Je mehr wir die drei Basiselemente Verständnis, Vertrauen und Respekt entwickeln, desto größer werden der Spielraum und die Möglichkeiten der Beziehung und der Unternehmungen mit unserem Pferd.

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WEICHHEIT & LEICHTIGKEIT

... sind die Qualitätsparameter des Verhaltens von Pferd & Mensch in den Basiselementen. Sie sollten auf jedem Level der Ausbildung und in jedem Moment oberstes Ziel sein. ​

Es gibt jede Menge Techniken, Methoden und Übungen hierfür. Das wichtigste ist jedoch unsere innere Einstellung und Haltung, denn sie entscheidet im Hier und Jetzt mit dem Pferd über die Qualität unseres Einwirkens und des Verhaltens unseres Pferdes. ​

Zu Weichheit passen bildliche Begriffe wie z.B. Entspanntheit, Geschmeidigkeit, Beweglichkeit, Bewegungsfluss, Ruhe, Zufriedenheit, Gelassenheit, Verbundenheit. ​

Zu Leichtigkeit passt z.B. Energie, Impulse, Power, Freiheit, Lockerheit, Direktheit, Genauigkeit, Schwerelosigkeit, Zwanglosigkeit, Balance, Motivation. ​

Das bildliche Ideal ist das Zusammentreffen eines Höchstmaßes an innerer und äußerer Weichheit & Leichtigkeit. Die Umsetzung von Prinzipien und Techniken im Horsemanship-Training können uns hier in der praktischen Arbeit mit dem Pferd helfen.

Unabhängig davon können wir uns hierin auch mit anderen Beschäftigungen wie z.B. Fitness- und Gesundheitssport, Meditation, mentalem Training u.v.m. trainieren.

pro ride TOP 6 – Ausbildungsleitfaden

„From wild to mild“ – Die Top 6 des Ausbildungsleitfadens bieten hilfreiche Tipps für die Umsetzung von wichtigen Grundprinzipien und Verhaltensweisen. So gelingen Übungen wirklich und Dein Training wird so effektiv wie noch nie. Dein Pferd kann Dich besser verstehen und Dir ein Höchstmaß an Vertrauen und Respekt entgegenbringen.

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Desensibilisierung

Kommunikationsgrundlage, Basis für Vertrauen (Partnership), Druckverständnis, Freundlichkeit, Coolness, Verständnis für Einwirkungshilfen, Losgelassenheit.

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Sensibilisierung/Isolierte Einwirkung

Kommunikationsgrundlage, Weichheit & Leichtigkeit auf die einzelnen Einwirkungen mit Isolationen, Druckverständnis (direktes und indirektes Gefühl, gleichmäßiger und rhythmischer     Druck), Feeling & Timing, Basiskontrolle: „Gas/Bremse/Lenkung", Isolierung der 4 Bodyparts, Konditionierung von Schlüsselsignalen für einfache & komplexe Aktionen.

3

Bewegungskontrolle/-Kommunikation

Leadership, Respekt für Tempo und Gangart, Kontrolle über Bewegungsenergie, Gangartenkontrolle, Speedcontrol, Verlängern und Verkürzen von Bewegungsweite/Raumgriff.

4

Richtungskontrolle/-kommunikation

Leadership, Respekt für Richtung, Lenk- und Wendungsübungen, Linien/Figuren einstellen, Kommunikation in alle Richtungen (insbesondere auch rückwärts und seitwärts), klassische Seitengänge, Pirouetten, Übergänge mit verschiedenen Richtungswechseln, Up- & Down-Lektionen.

5

Balance – Form (Spannungskontrolle)

Basis für ein hohes Level an WEICHHEIT & LEICHTIGKEIT, klassische Ausbildungsskala, Balancequalitäten, Formung und Einrahmung (von Dehnungshaltung bis absolute Aufrichtung), Spannungsbogen, Kontrolle über Spannungsenergie, klassische Versammlungslektionen, Leichtigkeit in allen Aktionen über funktionelle Balance („form to function").

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Herausforderungen

Spielerische Aufgaben, Hindernisse, Gelände, Patterns, Showabläufe, Turnierprüfungen, Competition, Abwechslung, Motivation, Spaß und vieles mehr.

Leben ist Bewegung und Entwicklung

Die gemeinsame Bewegung und die Entwicklung von Pferd und Mensch sind es, die uns faszinieren und womit sich dieses Konzept befasst. Dafür entwickeln wir das pro ride HORSEMANSHIP Konzept stetig weiter und versuchen uns auch persönlich immer bestmöglich weiterzuentwickeln.

In dieser ONLINE SCHOOL geben wir unsere Erfahrungen aus den letzten 30 Jahren nach bestem Wissen und Gewissen wieder. Wir hoffen, einen positiven Beitrag in der generellen Entwicklung des Horsemanship-Gedankens zu leisten, sowie vielen Pferden und Menschen zu mehr Spaß und Erfolg zu verhelfen.

An dieser Stelle wünsche ich viel Freude beim Lesen, Schauen und Umsetzen!

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